Verein zur Förderung einer wertschätzenden Sprache und wohlwollen Kommuikation
Für eine Gewaltfreie Kommunikation, wir sagen lieber "Wohlwollende Kommunikation", benötigen wir in der Hauptsache drei Dinge:
1. Begriffe für authentische Bedürfnisse
2. Worte für echte Gefühle
3. Die Fähigkeit zuzuhören
1. Deshalb sprechen wir über authentische Bedürfnisse. Welche Bedürfnisse verbinden uns alle miteinander. Welche gelten für
uns alle, vielleicht sogar für alle Lebewesen, also auch Tiere und Pflanzen. Was bedeuten die Bedürfnisse für jede/n einzelnen von uns. Und was unterscheidet sie von unseren individuellen Werten
und Strategien, die ihrer Erfüllung dienen. Denn gerade diese Unterscheidung in der Sprache, nämlich zwischen den echten Bedürfnissen und den Strategien zu ihrer Erfüllung, ist für eine
gewaltfreie, bzw. wohlwollende Kommunikation sehr wichtig. Die authentischen Bedürfnisse verbinden uns miteinander. Die Werte und Strategien zu ihrer Erfüllung machen uns einzigartig. Wenn wir
streiten, dann geht es eigentlich immer um unterschiedliche Wertevorstellungen und individuelle Strategien. Bedürfnisse miteinander zu verhandeln, kann sehr viel Entspannung in unseren
persönlichen Alltag, in Gemeinschaften und Kollegien und vielleicht sogar bis in die höchste politische Ebene bringen.
2. Wir üben eine wertschätzende Sprache. Was bedeutet das? Wir bringen die Worte für echte Gefühle, und zwar
die für Freude als auch die für unsere schmerzhaften Gefühle in Zusammenhang zu unseren erfüllten und nicht erfüllten Bedürfnissen. Schmerzhafte Gefühle wie z. B. Ärger und Wut
und Scham weisen uns darauf hin, dass wichtige Bedürfnisse nicht erfüllt sind. Freude dagegen steht immer in einem unmittelbaren Zusammenhang zu erfüllten Bedürfnissen. Mit diesen "193
Worten für Freude" zu spielen und unseren Mitmenschen damit sehr konkret mitzuteilen bei welchen erfüllten Bedürfnissen sie uns unterstützt haben, das nennen wir "Wertschätzende
Sprache".
3. Aktives Zuhören. Was ist damit gemeint. Die meisten Menschen haben gelernt zuzuhören, nicht um zu verstehen, sondern um zu antworten. Gerade heute in den politischen Debatten können wir das beobachten. Es wird diskutiert, es werden Statements abgegeben und wer am lautesten und am schlauesten argumentieren, wer am schnellsten und am längsten reden kann, der gewinnt die Schlacht. Dieser verbale Kampf hat wenig mit Wertschätzung und Wohlwollen zu tun. Es führt auch eher zu Trennung als zu echter Verbindung. Und es ist auch nicht wirklich hilfreich, gerade dann nicht, wenn wir in Konfliktsituationen nach Lösungen für Frieden suchen. Deshalb üben wir in den Gesprächskreisen das Aktive Zuhören. Dieses anteilnehmende Zuhören schafft erstens sehr viel Verbindung. Und zweitens entspannt es auch ungemein, einmal keine Meinung haben zu müssen, zu dem, was wir hören. Wir müssen keine Antwort, keinen gut gemeinten Ratschlag, keine eigene Geschichte parat haben. Stattdessen können wir uns ganz entspannt auf eine einzige Sache konzentrieren, nämlich das Zuhören. Und vielleicht werden wir u.U. sogar unser Gegenüber dabei unterstützen, sich selbst zuzuhören und auf eigene Lösungen zu kommen.
4. Wir kommen unseren eigenen Strategien auf die Schliche. Welche sind wirklich hilfreich? Welche sind eher hinderlich?
Es gibt hilfreiche und weniger hilreiche Strategien in dem Bemühen, uns unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Und je nach dem wie wir aufwachsen, lernen wir etwas anderes. In Familien mit Suchterkrankungen, in diktatorischen und dysfunktionalen Gesellschaftssystemen und natürlich auch durch Kriegstraumata entwickeln Menschen sehr viele Strategien, die eher dazu dienen, die schmerzhaften Gefühle zu betäuben, als der Erfüllung der eigentlichen Bedürfnisse. Es entsteht ein Kreislauf. Denn je mehr authentische Bedürfnisse unerfüllt bleiben, umso mehr schmerzhafte Gefühle müssen betäubt werden. Zum Beispiel mit unangemessenem Konsum.
"Es liegt nämlich ein großer Unterschied darin, ob ich Strategien entwickelt habe, mit denen ich meine schmerzhaften Gefühle betäube und die euphorischen pusche, oder ob ich Strategien verwende, mit denen ich mir meine authentischen Bedürfnisse gut erfülle. Das eine macht mich süchtig nach immer mehr von immer demselben. Das andere macht mich satt und zufrieden. Je ausgewogener meine eigene "Bedürfnis-Platte" erfüllt ist, umso zufriedener bin ich. Und zwar nachhaltig und unabhängig von Äußerlichkeiten." Li Shalima
Unser Ziel ist es, diese wunderbare, einfache didaktische Methode für eine regelmäßige Übung einer wertschätzenden Sprache und wohlwollenden Kommunikation mithilfe der Bedürfnis-Platte zu verbreiten.
Dabei ist die wertschätzende Sprache nicht das Ziel, sondern "nur" eine Methode, um sich die "Vokabeln der Liebe", wie wir die Begriffe für echte authentische Bedürfnisse bezeichnen, anzueignen.
Mit Hilfe der Platte sortieren wir in:
Authentische Bedürfnisse und Echte Gefühle
Werte, Interpretationen, Wünsche und Strategien.
Mit Hilfe dieser Unterscheidung wird unsere Sprache klarer und vor allem in Konflikten hilfreicher.
Durch das ehrliche Teilen, Anteilnehmen und Aktive Zuhören unserer Gedanken in den Übungs-Kreisen wächst das Verständnis und eine empathische Grundhaltung für uns selbst und für andere.
In Einzelberatungen lösen sich schmerzhafte Gefühle und Ressentiments auf.
Wir bieten individuelle Ausbildungen an für Menschen, die diese Methode in ihre eigene therapeutische Arbeit mit einfließen lassen wollen.
- Alle Menschen, die sich schwer tun, über Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen.
- Menschen mit GfK-Vorerfahrung (GfK = Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg), die lernen möchten sich noch klarer auszudrücken.
- Kommunikations-Trainer*innen und Therapeut*innen, die das Material mit in ihre eigenen Therapie-Konzepte einbauen möchten.
- Menschen, die noch gar keine Berührung mit der GfK hatten. Auch Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren können dabei sein.
- u. U. kann es auch eine hilfreiche Unterstützung für Menschen mit Asperger Syndrom sein.
Einsetzbar ist das Material auch:
- in Sprachkursen, beispielsweise in der Flüchtlings-Hilfe mit dem Schwerpunkt auf dem Vokabular einer Bedürfnis orientierten Sprache, im Ethik- und Deutsch-Unterricht an Schulen.
- zur Unterstützung für Mütter, Eltern und Großeltern, Paare, Lebensgemeinschaften ... , die sich gute Bindungen, u. U. friedlichere, erfüllendere Beziehungen zu ihren Kindern, Enkeln, Ehepartnern, Freund*innen, Mitbewohner*innen, Arbeitskolleg*innen ... wünschen.
- als Gewaltprävention in den verschiedensten Einrichtungen.